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Die „Lange Nacht der Kirchen“ in Pinsdorf: 2 Kirchen ein Erlebnis

20.06.2019

Die „Lange Nacht der Kirchen“ ist eine österreichweite ökumenische Veranstaltung mit Tradition.

 
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Am 24. Mai 2019 hat erstmals die katholische Pfarrgemeinde gemeinsam mit der neuapostolischen Kirchengemeinde diese Lange Nacht in Pinsdorf gestaltet.


Der Weg zu dieser Veranstaltung begann im Spätherbst 2018 mit einer Anfrage der katholischen Pfarrgemeinde an die neuapostolische Kirchengemeinde, ob Bereitschaft bestünde diese Lange Nacht der Kirchen gemeinsam zu gestalten. Die Planungssitzungen der beiden örtlichen Kirchengemeinden waren ein interessantes Kennenlernen und von gegenseitiger Wertschätzung geprägt.
Das Thema „Treffen“ wurde als Motto für den Veranstaltungsabend gewählt. Die Möglichkeiten an verschiedenen Orten in Pinsdorf Glaube und Gemeinschaft einladend und offen wahrzunehmen beinhalteten alle das Thema „Treffen“. Es wurde ein abwechslungsreiches, spirituelles, musikalisches und alle Sinne ansprechendes Programm gestaltet.


Im Vorfeld wurde ein gemeinsamer Chor gebildet, der vier Lieder einstudierte, die im Rahmen des gemeinsamen Eröffnungsgebetes in der vollbesetzten katholischen Kirche vorgetragen wurden. Bereits das erste Lied „Gott ist da“ vermittelte den verbindenden Geist, der den gesamten Abend prägen sollte und der in den bewegenden Worten von Pfarrassistent Mag. Gerhard Pumberger, besonders in seiner Bitte um Verzeihung für das den Brüdern und Schwestern der neuapostolischen Gemeinde von früheren Generationen zugefügte Leid, spürbar wurde. Als sichtbares Zeichen der Wertschätzung und des Vergebens reichte Pfarrassistent Mag. Gerhard Pumberger als Vertreter der Katholischen Kirche dem Gemeindevorsteher und Vertreter der Neuapostolischen Kirche Hirte Herbert Fürtbauer die Hand, was zu einer herzlichen Umarmung führte.

Mit den Worten aus Kolosser 3,14  „Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit. Und der Friede Christi, zu dem ihr berufen seid in einem Leib, regiere in euren Herzen, und seid dankbar.“ bedankte sich Hirte Fürtbauer beim Pfarrassistenten.


Früher trifft heute:  „Jesus - Brückenkonstrukteur zu den Herzen der Nächsten“ war dann das Thema einer Bibelwerkstatt in der Neuapostolischen Kirche mit Apostel i. R. Mag. Rudolf Kainz. Die Verse eines zitierten Kinderliedes „Herr gib mir Mut zum Brückenbauen“ gaben klar zu verstehen was „Gott ist da“ immer bedeutet: „Ich möchte gern dort Hände reichen, wo jemand harte Fäuste ballt. Ich suche unablässig Zeichen des Friedens zwischen Jung und Alt.“


Tod trifft Leben: Nach Einbruch der Dunkelheit führte eine Lichterspur zum Ortsfriedhof auf dem ein Lichterweg angelegt war, der zu unterschiedlichen „Innehalten-Punkten“ führte, die zum Verweilen einluden und auch die Bräuche anderer Religionen erläuterten.


Kriegerische Vergangenheit trifft versöhnte Zukunft: Eine Station auf halbem Weg zwischen den beiden Kirchen, am sogenannten Bauernhügel, erinnerte an die Bauernkriege des 17. Jahrhunderts, in denen die Bauern um ihre Religionsfreiheit kämpften und qualvoll unterlagen. Das Motto für diesen Programmpunkt „Auf groben Stufen still den Weg der Versöhnung spüren“ wurde beim Hinaufgehen auf den Hügel erlebt.


Die anfängliche verhaltene Hoffnung auf Besucher wurde an sämtlichen Stationen weit übertroffen. Selbst der um Mitternacht vom Gemeindevorsteher Hirte Herbert Fürtbauer gesprochene Abschlusssegen und das zuvor von allen Besuchern gesprochene Gebet „Vaterunser“ fanden in einer vollbesetzten Neuapostolischen Kirche statt. Diese Schlussveranstaltung wurde von einem gemischt konfessionellen Chor, der sich eine Stunde zuvor im Rahmen der Chorwerkstatt Stimme trifft Chor gebildet hatte, begeistert mitgestaltet. Auch hier gab es einen sehr berührenden Moment, als sich einige Sängerinnen und Sänger während eine Vertonung des Gebetes „Vaterunser“ vorgetragen wurde spontan „als Zeichen des Friedens“ an den Händen fassten und alle Besucher diesem Beispiel folgten.


An allen Stationen war in dieser Langen Nacht ein freudiger, von Offenheit und christlichem Miteinander geprägter Geist spürbar.


Gott war da, Gott ist da und Gott wird immer da sein für alle Menschen.


 


G. Lackerbauer | A. Tomusch | H. Fürtbauer